Vorsorgen - Heute schon an morgen denken!
Jeder gesetzlich Krankenversicherte hat ein Recht auf kostenlose Vorsorgeuntersuchungen. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsvorsorge und dienen dazu, potenzielle gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen oder sogar zu verhindern. Diese regelmäßigen Untersuchungen sind fundamental, um Krankheiten in einem frühen Stadium zu entdecken, wenn sie oft einfacher zu behandeln sind.
Gesetzlich krankenversicherte Kinder und Erwachsene haben einen Anspruch auf
Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen.
Hier finden Sie einen Überblick darüber, was Sie in welchem Alter von der Krankenkasse bezahlt bekommen:
Die Kassenärztlichen Bundesvereinigung bietet dazu geeignete Informationen.
Hier können Sie die Folder downloaden:
Vorsorgeuntersuchungen für Erwachsene
Vorsorgeuntersuchungen für Kinder 0-11
Vorsorgeuntersuchungen für Jugendliche 12-17
Schutzimpfungen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung
Schutzimpfungen sind Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung. Darüber hinaus können Krankenkassen die Kosten für bestimmte Reiseimpfungen übernehmen.
Verantworten - Gesund bleiben: Prävention und Gesundheitsförderung
Jeder Mensch kann etwas dafür tun, um Krankheiten zu vermeiden und seine Gesundheit zu stärken. Dazu zählen etwa regelmäßige körperliche Aktivität, ausgewogene Ernährung, Erholung, der Verzicht auf das Rauchen und auf einen schädlichen Alkoholkonsum.
Wer regelmäßig etwas für seine Gesundheit tut, fühlt sich körperlich und auch geistig wohler. Vielfältige Gesundheitsangebote motivieren zu einem gesundheitsbewussten Lebensstil und somit zu einem aktiven Beitrag für Ihre eigene Gesundheit.
Die Krankenkassen vermitteln ihren Versicherten qualitätsgesicherte Angebote und honorieren im Rahmen von Bonusprogrammen das gesundheitsbewusste Verhalten.
Neben klassischen Präsenzkursen bieten die Krankenkassen eine breite Palette digitaler Präventionskurse an, die Sie auf der Internetseite Ihrer Kasse finden können. Nicht zuletzt durch die Zentrale Prüfstelle Prävention wird gewährleistet, dass digitale Präventionsangebote den hohen Qualitätsanforderungen an präventive Angebote der GKV entsprechen.
Darüber hinaus ist Ihre Krankenkasse gesetzlich verpflichtet, Ihnen Angebote zur Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz zu machen. Damit können Sie sich beispielsweise im Umgang mit Gesundheits-Apps schulen lassen.
Hier können Sie nach qualitätsgeprüften Präventionskursen in Ihrer Nähe suchen.
Vorbereiten - Bereiten Sie Ihr Arztgespräch vor!
Eines der zentralen Ziele der Patientensicherheit ist die Vermeidung sogenannter unerwünschter Ereignisse. Diese entstehen häufig durch eine mangelhafte Kommunikation im Behandlungsverlauf. Ein wichtiger Punkt ist es daher, die Arzt-Patientenkommunikation zu verbessern.
Dies gilt natürlich ebenso bei der Kommunikation des Patienten mit anderen Behandlern, wie z. B. Zahnärzten, Therapeuten und weiterem medizinischen Personal. Das Netzwerk Patientensicherheit möchte die Patienten dazu ermutigen, die Rolle als aktiver Kommunikator im therapeutischen Prozess einzunehmen.
Ein aktiver, wechselseitiger Austausch zwischen Patient und Behandler wird so zur Win-Win-Situation: Der Arzt/Therapeut erfährt mehr als bisher über den Patienten und seine Leiden. Der Patient wird als „aktiv“ wahrgenommen und als Mitgestalter in die Therapie einbezogen.
Nachfolgend finden Sie pdf-Dateien in verschiedenen Sprachen zum Download, mit der Sie sich auf ein erfolgreiches Arzt-/Therapeuten Patientengespräch vorbereiten können.
Jetzt Informationen für den Notfall auf der Gesundheitskarte hinterlegen lassen
Im Notfall kommt es oft auf Sekunden an. Dann ist es wichtig, dass Rettungssanitäter, Notärzte oder Krankenhäuser wichtige medizinische Informationen schnell zur Verfügung haben – gerade, wenn Patientinnen oder Patienten in dieser Situation nicht mehr ansprechbar sind.
Diese Informationen – Ihre Notfalldaten – können Sie jetzt auf Ihrer elektronischen Gesundheitskarte hinterlegen lassen. Dadurch können diese Daten im Notfall schnell vom medizinischen Notfallpersonal abgerufen und bei der Notfallversorgung und Behandlung berücksichtigt werden.
Hier erfahren Sie Näheres zu den Notfalldaten und wie Sie diese auf Ihrer Gesundheitskarte hinterlegen lassen können.
Ihre Notfalldaten sind freiwillig und sicher. Sie helfen außerdem nicht nur bei einem Notfall, sondern auch bei „normalen“ Behandlungen. Hier erfahren Sie alle Vorteile der Notfalldaten auf einen Blick.
Damit Sie eine bessere Vorstellung von dem Nutzen der Notfalldaten haben, stellen wir Ihnen im Folgenden zwei Beispiele vor:
Ein Patient mit Vorerkrankungen ist in einer Notfallsituation nicht ansprechbar
Wann auch Schwangere davon profitieren können, zeigt dieses Beispiel einer werdenden Mutter
Eine Corona-Infektion kann länger anhaltende gesundheitliche Probleme verursachen. Das kann nicht nur passieren, wenn eine COVID-19-Erkrankung einen schweren Verlauf hatte, sondern auch wenn eine Infektion unbemerkt oder als nur leichte COVID-19-Erkrankung verlief.
Die Leitlinien unterscheiden dabei Long-COVID und „Post-COVID-19-Syndrom":
Quelle: RKI
Typische Beschwerden von Long-COVID bzw. Post-COVID
Typisch ist ein wellenförmiger Verlauf der Beschwerden. Es gibt also Phasen, in denen es den Menschen besser geht und sie sich fast normal fühlen, dann wiederum Phasen, in denen es zu einer deutlichen Verschlechterung kommt. Bei einem Teil der Patientinnen und Patienten nehmen die Beschwerden nach kleinen Anstrengungen zu.
Was Betroffene mit Long-Covid tun können
Das Netzwerk Patientensicherheit für das Saarland rät Menschen mit Beschwerden zum Arztbesuch. Um Missverständnisse und Unzufriedenheit zu vermeiden, können sich Patienten auf das Gespräch mit ihrem Arzt vorbereiten. Denn mit dem Vorliegen aller relevanten Informationen kann der Arzt die Diagnose besser stellen und die Behandlung besser ausrichten.
Hierzu gehören:
Außerdem weist das Netzwerk auf die Long-Covid-Ambulanzen bzw. -Sprechstunden im Südwesten hin, an die sich Covid-Patienten mit Folgebeschwerden wenden können. Entsprechende Angebote gibt es aktuell beim
Universitätsklinikum des Saarlandes als Post-Covid-19-Sprechstunde, welche bei der Abteilung
Innere Medizin angesiedelt ist. Die Klinik bittet darum, dass sich Betroffene nach Möglichkeit mit einer Überweisung von Haus- oder Facharzt an die Sprechstunde wenden.
Darüber hinaus ist beim
Universitätsklinikum Heidelberg eine Long-COVID Spezialambulanz eingerichtet, zu der Sie Ihr Hausarzt nach bei ihm erfolgten Voruntersuchungen anmelden kann.
Auch spezialisierte Selbsthilfegruppen und der persönliche Erfahrungsaustausch können Betroffenen helfen. Die jeweiligen Selbsthilfekontaktstellen der Bundesländer können konkret an Corona-Selbsthilfegruppen vermitteln.
Weitere wichtige Informationen zu diesem Krankheitsbild, u.a . zu den Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten finden Sie auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA).
Vor dem Hintergrund einer wachsenden gesellschaftspolitischen Debatte, hat der Vorstand der Bundesärztekammer seinen Wissenschaftlichen Beirat beauftragt, die zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Daten zu sichten und
eine Stellungnahme zum Post-COVID-Syndrom (PCS) zu verfassen. Die daraus resultierenden Vorschläge der Bundesärztekammer vom 23.09.2022 für den Umgang mit dem PCS im deutschen Gesundheitssystem umfassen die Bereiche Datenlage, Forschung, (Aufbau von) Versorgungskapazitäten, Information und Fortbildungsangebote sowie Prävention.
Diese Stellungnahme soll als evidenzbasierte Information der Ärzteschaft, Gesellschaft und Politik zur Verfügung gestellt werden und so dazu beitragen, dass die notwendigen Schritte zur Verbesserung der Datenlage zum PCS, zur Prävention, Versorgung der Betroffenen und Information der Bevölkerung eingeleitet werden.
Die Definition von Resilienz leitet sich vom englischen Wort „resilience“ ab, das so viel wie Widerstand, Widerstandsfähigkeit oder Belastbarkeit bedeutet. Der Begriff wird in vielen Settings verwendet, eine einheitliche Definition gibt es nicht. Bezogen auf die menschliche Psychologie versteht man unter Resilienz jedoch im Allgemeinen die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken.
Kann man Resilienz fördern?
Sinnvoll sind frühzeitige Präventionsmaßnahmen, mit denen Menschen in die Lage versetzt werden, geeignete Strategien zur Bewältigung widriger Lebensumstände zu entwickeln. Resilienzfaktoren lassen sich erlernen oder stärken. Hilfe bieten dabei insbesondere Präventions- oder Gesundheitskurse, die auf proaktive Bewältigung abzielen. Sie unterstützen den Einzelnen dabei, Problemlösungsstrategien zu entwickeln, die es ermöglichen, mit Stress und Krisen/traumatischen Lebensereignissen umzugehen. Gerade körperliche Aktivität und Entspannung verringern Stress und das Risiko psychischer und körperlicher Erkrankungen.
Unterstützung für Versicherte
Die meisten Krankenkassen bieten eine Vielzahl an verschiedenen Kursen an, aus denen die Versicherten wählen können. Diese Kurse sind oft kostenlos oder alternativ mit einer Eigenbeteiligung belegbar. Kassen können den Versicherten auch Gesundheitsbudgets anbieten, die es diesen ermöglichen, Kurse frei zu wählen. Versicherte sollten sich aber unbedingt im Vorfeld bei ihrer Krankenkasse erkundigen, ob der Kurs erstattungsfähig ist.
Hier können Sie nach Kursen in Ihrer Nähe suchen.
Dies ist die Geschichte vom kleinen Theo und seinen Steinen… (in Anlehnung an Doerrfeld, 2019)
Eines Tages entschied sich der kleine Theo, etwas Schönes und Großes zu bauen. Er nahm also voller Tatendrang seine Bausteine und baute und baute, Stein um Stein.
Plötzlich lief überraschend jemand vorbei. Er stieß – versehentlich oder mit Absicht – gegen Theos mühsam erbautes Werk.
Und alles, was der kleine Theo so wunderbar erschaffen hatte, brach in diesem Moment in sich zusammen.
Manchmal bringt das Leben unverhofft erschütternde Situationen mit sich, die einen innerlich umzuwerfen drohen und buchstäblich zusammenbrechen lassen. Auch der kleine Theo musste ein solch erschütterndes Ereignis ertragen, als er den Schock über das Zusammenbrechen seines selbst erbauten Steine-Turms erlebte.
Bei solchen Situationen kann es sich um eine Entwicklungsherausforderung (z. B. einen Schulwechsel), eine persönliche Niederlage (z. B. eine schlechte Note), aber auch um eine schwere Krise handeln, welche sich in der Familie (z. B. Trennung, Krankheit oder Verlust) oder im größeren Rahmen der Gesellschaft ereignen kann (z. B. Pandemie oder Krieg).
Wie können Kinder, die noch in der Entwicklung, d. h. gerade erst im Aufbau ihrer (inneren und äußeren) Welt, begriffen sind, solche schwierigen und verunsichernden Lebenssituationen bewältigen? Wie lässt sich bei Kindern eine gewisse Widerstandkraft gegen drohende Erschütterungen stärken? Diese Fragen versucht die Forschung um das Konzept der Resilienz bei Stress und Krisen zu klären.
Resilienz
Der Begriff ‚Resilienz‘ bedeutet seelische Widerstandskraft – um es in der obigen Metapher der Steine auszudrücken, quasi die Stabilität und Flexibilität eines innerlich aufgebauten Steine-Turms. Diese Widerstandskraft ermöglicht eine aktive Anpassung an herausfordernde bis krisenhafte äußere Lebensereignisse, um diese auf lange Sicht gut bewältigen zu können. Resilienz ist hierbei keine angeborene Fähigkeit, sondern vielmehr eine erlern- und förderbare Kraft. Diese Kraft macht einerseits weniger angreifbar, lässt also den Steine-Turm gegenüber einer auftretenden Erschütterung eher standhalten (ermöglicht Stabilität). Andererseits erweitert Resilienz die Anpassungsmöglichkeiten an schwierige Umstände und erleichtert es folglich, etwas noch mal neu aufzubauen (ermöglicht Flexibilität). Resilienz entwickelt sich nicht spontan, sondern erst mit Zeit, allmählich, Stein um Stein. Sie kann sich verändern, dabei zeitweise wieder anfälliger (stärker einsturzgefährdet), zeitweise robuster (stabiler) sein.
Den Grund-Stein für den Aufbau von Resilienz bildet die (frühe) Kindheit. Resilienz entwickelt sich nicht von allein, sondern in der gelingenden Interaktion eines Kindes mit seiner Umwelt, insbesondere mit seinen engsten Bezugspersonen. Hierbei erscheint bedeutsam, dass Kinder im frühen Lebensalter zumindest eine ausreichend vertrauensvolle Beziehungserfahrung innerhalb oder außerhalb der Familie erleben. Nur so können Kinder auch beim Auftreten widriger Gegebenheiten überhaupt ein ‚Prinzip Hoffnung‘ entwickeln (welches besagt: „es wird trotzdem weitergehen, es wird trotzdem wieder etwas für mich möglich sein“).
Entsprechend können die engsten Bezugspersonen, zumeist die Eltern, bei den Kindern aktiv mitgestaltenden Einfluss auf den Aufbau von Resilienz und das ‚Prinzip Hoffnung‘ nehmen, indem sie sich um eine ausreichend vertrauensvolle Beziehungsatmosphäre bemühen.
Bau-Steine der Resilienz
„Mir fällt ein Stein vom Herzen“: Kinder sollten die Gelegenheit haben, auf die gesamte Bandbreite möglicher Gefühle zugreifen und diese auch zeigen zu dürfen: also neben angenehmen v. a. auch schwer zu ertragende Gefühle, wie Traurigkeit, Wut oder Angst, zulassen zu können.
Nur dann können diese Gefühle in krisenhaften Situationen flexibel eingesetzt werden und Kinder echte Erleichterung dadurch verspüren, dass ihnen buchstäblich der Stein vom Herzen fallen darf.
Eltern sollten diese Gefühle ihrer Kinder also, wenn sie gezeigt werden, nicht direkt abtun (im Sinne von „bleib hart wie ein Stein“), sondern den Schmerz zuerst einmal würdigend annehmen („Ich verstehe, dass dir das gerade wehtut und du jetzt weinen musst“). Die Eltern sollten da sein und dadurch...
… dem Traurigen etwas Tröstendes („Ich bin da und kann dich halten“),
… dem Wütenden etwas Beruhigendes („Ich bin da und kann dich aus-halten“),
… dem Schockierten etwas Bestärkendes („Ich bin da und kann dir bei-halten“) hinzugeben.
Etwas Tröstendes, Beruhigendes oder Bestärkendes kann hierbei vor allem auch über körperbezogene Angebote vermittelt werden (z. B. liebevolle Nähe, wie Kuscheln, oder eine gemeinsame Aktivität). Das heißt: Alle Gefühle dürfen grundsätzlich sein. Die Eltern lassen das Kind zudem spüren, dass es mit diesen Gefühlen nicht allein ist und unterstützen es darin, die manchmal überwältigende Intensität solcher Gefühle („den schweren Stein auf der Brust“) etwas abzuschwächen. So können Kinder lernen, aus elterlichen Beruhigungsmöglichkeiten eigene zu entwickeln und zu nutzen.
„Das liegt mir wie ein Stein im Magen“: Kinder haben alters- und entwicklungsbedingt noch eingeschränkte Sprach- und Ausdrucksmöglichkeiten. Daher äußern sich bei Kindern leidvolle und aversive Reaktionen auf Stress oft durch diffuse Körperschmerzen (wie „Bauchweh“ oder „Kopfweh“) statt durch konkrete Aussagen wie „Ich bin traurig“. Für Eltern ist es wichtig, bei ihren Kindern die körperlichen Reaktionen, welche oft Zeichen seelischer Schmerzen sind, anzunehmen und behutsam aufzuschlüsseln. Es ist nicht hilfreich, geradezu kontraproduktiv, den Kindern diese Reaktionsweisen zum Vorwurf zu machen (im Sinne von „stell dich nicht so an, du bist doch gar nicht krank“).
„Nicht jeden Stein aus dem Weg räumen“: Es erscheint allerdings nicht hilfreich, wenn Eltern versuchen, Kinder vor allen Hindernissen vorsorglich zu schützen und alle Herausforderungen für sie zu klären, da Kinder ansonsten kein Selbstvertrauen entwickeln und nicht eigenständig Problemlösungen finden können. Ein Kind sollte auch eigenen Erkundungsmut entwickeln dürfen und dabei durchaus auch Fehler machen und Frustration erfahren. Aus Fehlern lernt es, wie es beim nächsten Mal anders damit umgeht, und stärkt dadurch die eigene Entschlussfähigkeit. Außerdem kann das Kind so erfahren, dass es nicht in jeder Situation eine unmittelbare Lösung gibt – eine Realität, die es manchmal, für Kinder wie für Eltern, zu akzeptieren gilt.
„Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise; und ist er noch so klein, zieht er doch weite Kreise“: Wichtig ist, bei Kindern auch kleine, unscheinbare Anzeichen von Stresserleben frühzeitig und feinfühlig wahrzunehmen. Dies ist manchmal, insbesondere für die Eltern, gar nicht so einfach, weil „Kinder-Steine“ außerordentlich „heimlich, still und leise“ fallen können: Kinder können sich ihren Eltern in ihren Problemen manchmal nur schwerlich anvertrauen. Ein Problem berührt nämlich häufig den Selbstwert des Kindes, den es gerade den Eltern gegenüber aufrechterhalten will. Kinder wollen von ihren Eltern bedingungslos geschätzt werden, wodurch eine große Scham bezüglich der Weitergabe eigener Probleme bestehen kann. Sie sollten daher entlastende Zuversicht in Hilfsmöglichkeiten unabhängig von den Eltern entwickeln dürfen. Dazu sollten sie Anlaufstellen kennen, an die sie sich wenden können, um diesen Beistand zu finden (z. B. eine Vertrauenslehrperson an der Schule; ggf. kinderpsychologische Hilfe; s. u.). Eltern können mithelfen, über solche Möglichkeiten zu informieren, und Kinder ermutigen, auch solche Angebote für die Mitteilung ihrer Probleme von Beginn an vertrauensvoll zu nutzen, bevor die Schwierigkeiten im Innern doch zu „weite Kreise ziehen“ ...
In diesem Sinne möge der kleine Theo hoffnungsvoll und zuversichtlich sein
- sodass es auch ihm gelingen kann, aus den Steinen, die ihm in den Weg geworfen wurden, trotzdem wieder etwas Schönes zu bauen.
Das ist Resilienz.
Dr. rer. nat. Sandra Dörrenbächer, Psychologische Psychotherapeutin (mit erweiterter Fachkunde Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie) Universität des Saarlandes, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
E-Mail-Adresse: sandra.doerrenbaecher@uni-saarland.de
Weitere Informationen:
Präventionsangebote für Kinder und Jugendliche finden Sie über die
Website der Zentralen Prüfstelle Prävention
Ratgeber zur Beratung und Versorgung von Kindern und Jugendlichen:
Bücher zum Thema:
Die einführende Geschichte ist inspiriert durch das
Weiterführende Informationen und Anwendungsideen,
Hier erfahren Sie mehr über die offene Krebskonferenz der Saarländischen Krebsgesellschaft anlässlich des Welt-Krebstages 2022.
Patientensicherheit bei Krebs-Erkrankungen
In der Behandlung onkologischer Patientinnen und Patienten haben die Themen Aufklärung und Beteiligung der Patientinnen und Patienten eine erhebliche und besondere Bedeutung.
Anlässlich des Welt-Krebstages am 4. Februar und des Krebsaktionstages am 26. Februar wollen wir dieses Thema in den Fokus rücken.
Patienten, Angehörige und Interessierte finden unter folgenden Seiten wertvolle Informationen zu verschiedenen Krebsarten und ihren Behandlungsmethoden sowie aktuelle Hinweise über die vielfältigen Möglichkeiten der Früherkennung.
worldcancerday.org
krebsinformationsdienst.de
krebsaktionstag.de
krebsgesellschaft-saar.de
Von 2017 bis 2020 wurden im Projekt PIKKO Krebspatient*innen durch die Erkrankung begleitet, um ihnen Orientierung und gesicherte Informationen nach einer alles verändernden Diagnose zu bieten. Patient*innen sollten dabei gestärkt und unterstützt werden, den individuellen Weg im Umgang mit der Erkrankung zu finden.
Neben verschiedenen Unterstüt-zungsangeboten aus den Bereichen Ernährung, Bewegung, Entspannung sowie Musik- und Kunsttherapie, wurde den Betroffenen beispielsweise Zugang zu einer Online-Wissensdatenbank ermöglicht. Sogenannte Onkolots:innen wurden etabliert – also Fachkräfte, die in der Betreuung und Begleitung von Krebspatient* innen ausgebildet sind und bereits ab Diagnosestellung und während der Primärbehandlung als wichtige Ansprechpartner*innen für Betroffene fungieren.
Qualitätszirkel für die Onkolots:innen im Saarland
Da es für Menschen, die die Diagnose Krebs erhalten haben und ihren Angehörigen sehr wichtig ist, eine lückenlose medizinische, psychoonkologische und sozialrechtliche Versorgung zu erhalten, hat die Saarländische Krebsgesellschaft e.V. im Rahmen von Projekt PIKKO einen Qualitätszirkel für die Onkolots:innen im Saarland initiiert, der nun über das Projekt hinaus weitergeführt wird.
Jährlich finden 2 Treffen, Qualitätszirkel genannt, für Onkolots:innen statt, bei denen der Austausch und der Ausbau der Zusammenarbeit der wichtigen (über-)regionalen Akteure in der Versorgung von krebskranken Menschen im Fokus steht.
Die Onkolots:innen, die in den onkologischen Abteilungen der verschiedenen saarländischen Krankenhäuser und in onkologischen Arztpraxen angestellt sind, erstellen oft den Kontakt zwischen Patient*innen bzw. von den Angehörigen zur Saarländischen Krebsgesellschaft. Die Saarländische Krebsgesellschaft bietet Menschen, deren Leben durch die Diagnose Krebs auf den Kopf gestellt wurde, psychoonkologische und sozialrechtliche Beratungen – alle Angebote sind für die Betroffenen kostenfrei.
Steigerung der Patientensicherheit für Krebspatient*innen
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Beratungsstellen der Saarländischen Krebsgesellschaft e.V. und den Onkolots:innen der Kliniken und Arztpraxen wird eine Versorgungslücke zwischen der medizinischen Behandlung und der sozialrechtlichen bzw. psychoonkologischen Begleitung vermieden und damit einen wesentlichen Beitrag zur Patientensicherheit im Sinne der Verbesserung der Krankheitsverarbeitung und der Lebensqualität geleistet.
Kontakt für Betroffene und Informationen unter:
krebsgesellschaft-saar.de
Rund 40% aller Krebs-Erkrankungen sind vermeidbar.
Krebs kann jeden treffen, denn der Zufall spielt bei dieser Erkrankung eine wichtige Rolle. Experten schätzen aber, dass rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden könnten.
Dazu zählen unter anderem regelmäßige Bewegung, ein normales Körpergewicht, der Verzicht auf das Rauchen und ein vernünftiger Umgang mit UV-Strahlen. Auch Impfungen gegen krebserregende Viren senken das Krebsrisiko.
Die
Deutsche Krebshilfe bietet viele Informationen rund um das Thema Krebsprävention.
Sepsis ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Viele Todesfälle und schwere Krankheitsverläufe mit lebenslangen Folgeschäden können vermieden werden. Besonders betroffen sind neben Menschen im höheren Lebensalter auch Säuglinge. Sepsis ist immer ein Notfall – eine schnelle Behandlung kann Leben retten!
Informieren Sie sich unter
deutschland-erkennt-sepsis.de
Alle 3 Sekunden stirbt weltweit ein Mensch an Sepsis, alle 7 Minuten stirbt ein Mensch in Deutschland an Sepsis. Mehr als 6 Millionen Kinder und 100.000 Mütter pro Jahr fallen dieser Krankheit zum Opfer. „Sepsis ist eine der weltweit häufigsten Erkrankungen. Sie wird aber gleichzeitig von der Öffentlichkeit am wenigsten wahrgenommenen“, sagt Kammerpräsident Sanitätsrat Dr. Josef Mischo.
„Das Aktionsbündnis Patientensicherheit Deutschland“unterstützt gemeinsam mit den Partnern Sepsis-Stiftung, Sepsisdialog und Deutsche Sepsis-Hilfe eine bundesweite Kampagne zur Früherkennung von Sepsis. Daran beteiligt sich auch das Netzwerk „Patientensicherheit für das Saarland“, sagt Prof. Dr. Jörg Loth, Buchautor zur Patientensicherheit und Vorstand der IKK Südwest: „Wir wollen die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren und darauf aufmerksam
machen, dass Sepsis auch im Saarland als Nummer 1 bei den vermeidbaren Todesursachen gilt. Wir erkennen, dass mit der sozio-demografischen Entwicklung auch die Zahl der Sepsis-Fälle zunimmt“, ergänzt Loth. „Das ist so nicht hinnehmbar“.
Die Schwere des Krankheitsbildes "Sepsis" zeigt sich obgleich über die Jahre verbesserter Prognose in der immer noch sehr hohen Sterblichkeit: „Fast jeder zweite Patient verstirbt, betont Dr. Mischo.“ Allein in Deutschland sterben circa 70.000 Menschen pro Jahr an einer Sepsis, etwa ein Drittel bis zur Hälfte der erkrankten Patienten. Damit ist Sepsis die dritthäufigste Todesursache in Deutschland nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
In der Öffentlichkeit wird Sepsis oftmals sehr vereinfachend mit Blutvergiftung gleichgesetzt.
Eine Sepsis entsteht, wenn bei einer Entzündung die körpereigene Abwehrreaktion, die eigentlich gegen die Infektion gerichtet ist, das eigene Gewebe und die eigenen Organe schädigt. Sepsis ist die häufigste Todesursache bei Infektionen.
Die Entzündung muss dabei keineswegs äußerlich sichtbar sein. Es kann sich auch um eine nicht sichtbare Infektion handeln, z. B. der Lunge oder von Niere und Blase. Gelingt es den Erregern der Infektion, sich im Körper auszubreiten, kommt es zu einer überschießenden Immunreaktion mit der Schädigung zahlreicher Organe. Wird diese Sepsis nicht rechtzeitig erkannt, kommt es zum Schock und letztlich zum Tod.
Die zügige Einleitung einer korrekten Behandlung kann die Todesrate halbieren. Es ist daher generell wichtig, die Symptome einer beginnenden Sepsis zu kennen und sich rechtzeitig in Behandlung zu begeben.
Warnzeichen, auf die Sie achten sollten, sind:
Eine Sepsis kann in jedem Lebensalter auftreten. Zur Vorbeugung sind die bekannten Hygiene- maßnahmen wichtig, insbesondere das regel- mäßige und gründliche Waschen der Hände. Mit Wunden und entzündeten Insektenstichen muss sorgfältig umgegangen werden. Im Zweifel soll eine ärztliche Behandlung erfolgen. Wenn Antibiotika verordnet sind, müssen diese korrekt eingenommen werden.
Weitere Informationen finden Sie
hier.
Welt-Sepsis-Tag 2023:
Blutvergiftung I
Sepsis
Einladung zum zentralen
World Sepsis Day Event 2023:
„Die Umsetzung der WHO Sepsis Resolution auf nationaler und internationaler Ebene “
Nach einer erfolgreichen internationalen Veranstatlgung unter der Schirmherrschaft von WHO Director General Dr. Tedros und Bundesgesundheitsminister Lauterbach im vergangenen Jahr in Berlin veranstaltet die Sepsis Stiftung auch in diesem Jahr erneut ein ganztägiges Event am 12. September in Berlin, zusammen mit dem Bündnis „Deutschland erkennt Sepsis“, sowie der Global und der European Sepsis Alliance. Die Veranstaltung ist sowohl national als auch international ausgerichtet, mit einem deutschsprachigen und einem englischsprachigen Track. Die Teilnahme ist kostenlos, und auch virtuell möglich. Hier geht es zum Programm.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO (2017) und die G7 (2022) haben die Notwendigkeit betont, Sepsis in nationale Gesundheitssysteme zu integrieren. Wichtige erste Fortschritte in Deutschland sind hier die Finanzierung der „Deutschland erkennt Sepsis“ Kampagne durch das Bundesministerium für Gesundheit, sowie die Integration von Sepsis in die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie „DART 2030“. Weitere wesentliche Maßnahmen sind jedoch nötig.
Der Austausch über in anderen Ländern erfolgreiche Maßnahmen, Innovationen in Sepsisdiagnose und -therapie, sowie nationale und internationale Strategien zur Verbesserung von Sepsisprävention und -behandlung bieten hier wertvolle Anregungen. Über diesen Austausch hinaus ist das Ziel der Veranstaltung das Bewusstsein von politischen Entscheidungsträgern, Angehörigen der Gesundheitsberufe und der Öffentlichkeit weiter zu schärfen, um dem Ziel null vermeidbare Todesfälle durch Sepsis näher zu kommen.
Der Veranstaltungsort ist die Kaiserin-Friedrich-Stiftung für das ärztliche Fortbildungswesen am Robert-Koch-Platz 7, 10117 Berlin-Mitte. Da die Räumlichkeiten begrenzt sind, registrieren Sie sich bitte über die Event-Website.
Das Netzwerk Patientensicherheit für das Saarland wird gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit
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Arbeitskreis der Gesundheitsregion Saar e.V.
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